«Gute Bildung begünstigt die persönliche Entfaltung jedes Menschen und fördert die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Gemeinschaft. Bildung trägt zur Reduktion von Armut und Ungleichheit bei und belebt das Wirtschaftswachstum. Ferner ist Bildung massgebend für eine nachhaltige Entwicklung, die auf sozialem Zusammenhalt und Frieden beruht. […] Indem sie ein Problembewusstsein schafft, hilft Bildung beispielsweise auch, das Gesundheitsverhalten zu verbessern, den Zweck einer verantwortungsvollen Landwirtschaft zu vermitteln und die Menschen für die Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren.» (Quelle: Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA)
Zugänglicher und nichtdiskriminierender Bildung für alle Menschen jeden Alters widmet sich das vierte Ziel der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDG):
Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Bis 2030 sollen alle Kinder kostenlos eine gleichberechtigte, hochwertige Primar- und Sekundarschulbildung abschliessen können. Auch Erwachsenen soll der Zugang zu einer bezahlbaren und qualitativ hochwertigen fachspezifischen, beruflichen und tertiären Bildung möglich sein.
Ein Hauptaugenmerk soll darauf gerichtet werden, geschlechtsspezifische Ungleichheiten in der Bildung zu beseitigen. Zudem soll den Marginalisierten der Gesellschaft – Menschen mit Behinderungen, Angehörige indigener Völker, Kindern in prekären Situationen – gleichberechtigter Zugang zu allen Bildungsstufen garantiert werden.
Dass die Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der Bildung in den UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung derart explizit adressiert werden, hat gute Gründe:
Obwohl es diesbezüglich in den vergangenen Jahrzehnten Verbesserungen gegeben hat, bleiben nach wie vor mehr Mädchen als Jungen von der Schule ausgeschlossen. Gemäss der UNESCO werden weltweit 16 Millionen Mädchen nie auch nur einen Tag in einem Schulzimmer verbracht haben. Von den 750 Millionen Erwachsenen ohne grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten entfallen zwei Drittel auf Frauen.
Insbesondere Armut, geografische Gegebenheiten, Zugehörigkeit zu Minderheiten, eine Behinderung, frühe Ehe und Schwangerschaft, Zwangsverheiratung, geschlechtsspezifische Gewalt und traditionelle Ansichten zum Status und zur Rolle von Frauen gehören zu den vielen Hindernissen, die Frauen von gleichberechtigtem Bildungszugang ausschliessen.
Primar- und Sekundarschulen
Die St. Anna-Schwestern führen in Indien, Tansania und Kenia 53 Primar- und Sekundarschulen mit über 50’000 Schülerinnen und Schülern. Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien werden speziell unterstützt. Daneben werden zusätzliche Betreuungsprogramme wie zum Beispiel Tagesstätten für Kinder mit HIV/Aids angeboten.
Die Schulen werden von geistlichen und weltlichen Personen geführt. 150 St. Anna-Schwestern sind als Lehrerinnen oder Schulleiterinnen im Einsatz und werden dabei von über 1600 säkularen Fachleuten unterstützt.
Jährlich werden über 50‘000 Schülerinnen und Schüler in unseren Primar- und Sekundarschulen ausgebildet oder nehmen an ausserschulischen Betreuungsprogrammen teil.
Weiterführende Ausbildungen
Die Mission St. Anna ist auch in der Berufsbildung engagiert, hauptsächlich im Gesundheitsbereich. Sie leistet mit der selektiven Vergabe von Hochschulstipendien an Studentinnen und Studenten aus marginalisierten Gesellschaftsgruppen unter anderem einen Beitrag zur Chancengleichheit und zur Förderung von besonderen Talenten.
Jedes Jahr werden rund 700 Krankenpflegerinnen ausgebildet und 100 Studentinnen und Studenten in ihrer weiterführenden Ausbildung mit Stipendien unterstützt.