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Gesundheit für die Verletzbarsten

Hintergrund

Gesundheit ist ein Menschenrecht und die medizinisch-pflegerische Grundversorgung eine zwingende Voraussetzung für soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Die äusserst ungleichen Zugangsmöglichkeiten zu funktionsfähigen und umfassenden Gesundheitssystemen stehen dem allerdings im Weg. Vorwiegend betroffen von Ungleichheiten sind besonders verletzbare Bevölkerungsgruppen.

Deswegen widmet sich ein Ziel der global geltenden UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (SDG) explizit diesem Thema:

Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Bis 2030 sollen beispielsweise die Müttersterblichkeit und die Sterblichkeit bei Neugeborenen weltweit deutlich gesenkt werden. Diverse weitere Unterziele adressieren die Stärkung der Gesundheitssysteme, die Eindämmung übertragbarer und nicht-übertragbarer Krankheiten und die Verbesserung der sexuellen und reproduktiven sowie der Mutter-Kind-Gesundheit.

Gesundheit und Gender

Das Geschlecht hat Auswirkungen auf die Gesundheit eines Menschen und kann zu Ungleichheiten, Diskriminierung und Marginalisierung führen. Frauen und Mädchen sind häufig mit entsprechenden Hindernissen konfrontiert. Patriarchalische Strukturen, ein überproportional grosser Anteil an häuslichen Rollen und Verantwortlichkeiten sowie wirtschaftliche Abhängigkeit erschweren oder verhindern gar den Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten. Oft haben Frauen nur begrenzt Einfluss auf die Ressourcen im Haushalt und in der Gesellschaft allgemein. Ihr Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen ist indessen gerade während Schwangerschaften und Geburten gegeben.

Personen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität werden in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen häufig stigmatisiert und diskriminiert. Sie sind oft körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt und haben deswegen ein erhöhtes Krankheitsrisiko.

Es ist daher wichtig, Geschlechterstereotypen zu bekämpfen und geschlechtsspezifische Hindernisse in der Gesundheitsversorgung zu identifizieren und zu beseitigen. Gleichzeitig sind geschlechterspezifische Gesundheitsdienstleistungen gefordert.

Das Gesundheitswesen ist mitbestimmend, ob bestehende Ungleichheiten zwischen Geschlechtern vermindert oder aber zusätzlich akzentuiert und verfestigt werden. Andersherum hat Geschlechtergleichstellung und die Stärkung der Rolle der Frau positiven Einfluss auf die Gesundheit einer Gesamtgesellschaft. Dies ist eine Wechselwirkung. (Quelle: Weltgesundheitsorganisation WHO)

Was wir leisten

Gesundheitsinstitutionen stärken

Die St. Anna-Schwestern errichteten in Vijayawada (Indien) 1945 ihr erstes Spital ausserhalb der Schweiz. Seither wurden verschiedene weitere Gesundheitsinstitutionen in Indien, Tansania und Kenia in Betrieb genommen. Dazu kommt die medizinische Versorgung in Slums. Unsere Gesundheitsdienstleistungen stehen allen Leuten offen, wobei jenen die Kosten erlassen werden, die nicht dafür aufkommen können. Heute leiten und betreuen 225 St. Anna-Schwestern gemeinsam mit fast 1500 weltlichen Fachkräften folgende Gesundheitseinrichtungen:

  • 21 Spitäler mit über 10‘000 Betten
  • 10 Gesundheitszentren
  • 5 Altersheime
  • 1 Palliative-Care-Zentrum für HIV-Infizierte und Schwerkranke

Jedes Jahr werden in unseren Gesundheitsinstitutionen über eine halbe Million Menschen ambulant oder stationär behandelt.

Mutter-Kind-Gesundheit sicherstellen

Dank guter Infrastruktur und qualifiziertem Fachpersonal wird in unseren Spitälern und Gesundheitszentren medizinische Geburtshilfe geleistet. Überdies engagieren wir uns in der Ausbildung von Pflegefachkräften und Hebammen. Ausserdem sensibilisieren und beraten wir. 25 St. Anna-Schwestern und über 100 zusätzliche Fachkräfte sind dafür im Einsatz.

Gegen 10’000 Kinder kommen jährlich in unseren Gesundheitsinstitutionen zur Welt .

Sensibilisierung und Beratung

Fachpersonen von St. Anna-Spitälern in Indien besuchen regelmässig mit speziell geschulten Teams abgelegene Dörfer. Bei diesen Besuchen werden Gesundheitschecks, Gesundheitsschulungen und Beratungen über staatliche Gesundheitsprogramme durchgeführt. Die Schulungen verfolgen das Ziel, die Bevölkerung für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren, damit vermeidbare Infektionen verhindert und etwaige Krankheiten erkannt und behandelt werden können.

Mehrere Tausend Bewohnerinnen und Bewohner in abgelegenen Dörfern profitieren jährlich von den Besuchen der St. Anna-Gesundheitsteams.