Bis zum Wechsel auf Solarstrom bezog das St. Anna-Spital in Tabora den Strom aus dem nationalen Netz. Dieses fiel in der Woche drei bis vier Mal für mehrere Stunden aus. Dann musste man auf einen Dieselgenerator zurückgreifen. Diese Ausfälle stellten den Spitalbetrieb immer wieder vor grosse Herausforderungen. Ein Stromausfall während einer Operation kann lebensgefährlich sein.
Dazu mussten bei Ausfällen Computer und computergestützte Technik jeweils neu gestartet und die Kühlung von Proben oder Blutreserven sichergestellt werden. Bei einem Verbrauch von über 15 Litern pro Stunde und einem Dieselpreis von rund einem US-Dollar pro Liter zogen die Ausfälle überdies beträchtliche Kosten nach sich. Und auch die Lärmemissionen während des Betriebs des Generators gehörten zu unliebsamen Nebeneffekten.
Was: Stabile und umweltschonende Stromversorgung
Wo: St. Anna-Spital Tabora, Tansania
Wer: 40‘000 Patientinnen und Patienten pro Jahr, Mitarbeitende des Spitals
Wie: Installation einer Photovoltaikanlage
Status: Abgeschlossenes Projekt
Seit Juli 2019 bezieht das St. Anna-Spital in Tabora den Grossteil des Stroms von der eigenen 23.04kWp-Photovoltaikanlage. Die Installation der Solaranlage wirkt sich auf mehreren Ebenen positiv auf den Spitalbetrieb aus.
Das Spital verfügt nun über eine stabile und zuverlässige Stromversorgung. Durch die unabhängige Versorgung kann ein voll funktionsfähiger Spitalbetrieb ohne Unterbrechungen gewährleistet werden. Alle Computer, Kühlgeräte und Lichter beziehen den Strom von der Photovoltaikanlage und bleiben so von Stromausfällen verschont. Ausserdem kann die Umgebung des Spitals dank der neu gebauten Solarstrassenleuchten auch nachts beleuchtet werden. Dies erhöht die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sowie des Personals.
Neben den direkten positiven Effekten auf den Spitalbetrieb sind auch die finanziellen Verbesserungen spürbar. Die variablen Stromkosten konnten um mehrere Tausend Franken pro Jahr gesenkt werden. Hauptsächlich weil der Dieselgenerator nur noch in seltenen Ausnahmefällen gebraucht wird. Dies führt auch zu weniger Lärmemissionen und nicht zuletzt wird die ökologische Nachhaltigkeit verbessert indem der CO2-Ausstoss nun geringer ist.