In Tansania ist die Primarschule obligatorisch, die Sekundarschule allerdings freiwillig und kostenpflichtig. Dies erklärt, weshalb über 90 Prozent in der Primarschule eingeschrieben sind, aber nur gerade rund 30 Prozent die Sekundarschule besuchen. Eine weiterführende Ausbildung absolvieren dann nur noch gegen 5 Prozent der Bevölkerung. (Quelle: UNESCO)
Was: Geschlechterungleichheiten abbauen, Zukunftsperspektiven erarbeiten
Wo: Monduli Juu, Tansania
Wer: 192 Massai-Mädchen und junge Massai-Frauen
Wie: Sekundarschule
Die Mission St. Anna ermöglicht Massai-Mädchen und jungen Massai-Frauen, die Sekundarschule zu absolvieren. Dadurch sollen Geschlechterungleichheiten reduziert und den Schülerinnen Perspektiven für ihre Zukunft geboten werden.
Die St. Anna-Schwestern gründeten 2004 in Monduli Juu die «Enyorrata Engai Girls’ Secondary School» für Massai-Mädchen und junge Massai-Frauen aus Halbnomadenfamilien. Derzeit können 192 Schülerinnen diese Schule besuchen. Die Eltern müssen grundsätzlich eine Schulgebühr bezahlen. Für Familien mit finanziellen Schwierigkeiten werden die Gebühren reduziert oder erlassen.
Jedes Jahr schliessen zirka 50 junge Massai-Frauen die Sekundarschule ab. Mit dieser vierjährigen Ausbildung haben die Frauen ein nützliches Basiswissen, auf dem sie aufbauen können. Viele ehemalige Schülerinnen unserer Schule sind heute Lehrerinnen, Pflegefachfrauen oder arbeiten in der Privatwirtschaft.
Die Massai (oder Maassai) sind ein ganz besonderer Stamm, der für seine auch heute noch erhaltene traditionelle Kultur und Lebensweise bekannt ist. In Kenia und Tansania leben Schätzungen zufolge eine Million Massai. Sie sind nomadische Viehhirten und von ihren Tierbeständen abhängig, mit denen sie umherziehen, um Weideland zu finden. Der Globalisierung kann sich der Stamm nicht entziehen. Einige Massai stehen den damit verbundenen Veränderungen mittlerweile offen gegenüber und sind bereit, sich anzupassen.